Sprachingenieure

Sprachingenieure: Wie wir als Ingenieure technisches Englisch unterrichten

Gib einem Ingenieur etwas in die Hand und er wird sein Möglichstes tun es zu verbessern. Wir können nichts dafür – es liegt in unserer Natur.

Was passiert also, wenn Ingenieure technisches Englisch unterrichten sollen? Genau das, was du erwarten würdest, aber einige Methoden könnten dich überraschen.

Wir machen es wie folgt:

Die Grundlagen: Was genau ist das ”Ingenieurswesen”?

Der Kern des Ingenieurswesens ist im Grunde Optimierung. Wir müssen ein Problem so effizient wie möglich und in einem realistischen Rahmen lösen.

Mit anderen Worten:

Wir müssen Problem X lösen, gleichzeitig A, B und C minimieren, aber uns dabei an die Einschränkungen X, Y und Z halten.

Geben wir dem Ganzen einen Kontext.

Einer meiner Lieblingssprüche ist:

Jeder kann eine Brücke bauen, die steht. Aber man braucht einen Ingenieur, um einen Brücke zu bauen, die gerade noch steht.

Warum sollte eine Brücke gerade noch stehen?

Wenn man mit genug Geld und Materialien um sich wirft, führt das letzten Endes zu einem Ergebnis. Das funktioniert zwar, ist aber nicht effizient.

Hier kommt das Ingenieurswesen ins Spiel.

Kohlbrandbrücke, Hamburg
Kohlbrandbrücke, Hamburg

Ein Beispiel:

Mein Problem (X) ist, dass ich eine Brücke brauche. Beim Bau dieser Brücke muss ich die Kosten (A), die für den Bau der Brücke benötigte Zeit (B) und die negativen Auswirkungen der Brücke auf die Umwelt (C) minimieren.

Gleichzeitig muss die Brücke in der Lage sein, das Gewicht des Verkehrs zu tragen (X), den Kräften von Wind, Wellen und Wetter standzuhalten (Y) und das alles mit minimalem Wartungsaufwand für die nächsten 150 Jahre (Z).

Jemand, der sich nur auf das Problem konzentriert, könnte denken, dass zum Beispiel Titan eine ausgezeichnete Wahl für das Baumaterial wäre.

Es ist sehr stark, also wird es das Gewicht des Verkehrs tragen und den Naturkräften standhalten können. Zudem ist es sehr korrosionsbeständig und wird somit lange Zeit bestehen.

Warum bauen wir also nicht einfach Brücken aus Titan?

Aufgrund von A, B und C.

A - Kosten

Titan ist ein unglaublich teures Material. 2010 lag der Preis für eine Tonne Titan bei 15.700 $. Im Vergleich ging Baustahl für satte… 2.536 $ pro Tonne über die Ladentheke.

B – Zeit

Da Titan ein großartiges Material für andere Anwendungen ist (z.B. Militärtechnik), herrscht hierfür ein allgemeiner globaler Mangel.

Wir können nicht einfach zum Telefon greifen, die ortsansässige Titanraffinerie anrufen und ein paar hundert Titanträger für den Bau unserer Brücke bestellen. Die Beschaffung dieses Materials (auch als “Vorlaufzeit“ bekannt) würde sehr lange dauern – wahrscheinlich Jahre!

C – Auswirkung auf die Umwelt

Stahlwerk

Die Raffinierung von Metall ist ein sehr energieintensiver Prozess, und ein größerer Energieverbrauch führt zu einem höheren CO²-Ausstoß. Der gesamte Raffinierungsprozess für Stahl (vom Roherz bis zum fertigen Barren) verursacht eine CO²-Belastung von 2,3 Kg pro Kilogramm gefertigtem Metall.

Und Titan?

Massive 35 Kg CO² werden pro gefertigtem Kilo ausgestoßen.

Obwohl es also technisch möglich ist, eine funktionstüchtige Brücke aus Titan zu bauen, wäre dies extrem teuer. Außerdem würde es Jahre dauern das Material zu beschaffen und eine riesige Menge CO² entstände bei der Raffinierung des Metalls.

Jetzt scheint das keine so gute Idee mehr zu sein, oder?

Deswegen gibt es Ingenieure – eine Brücke, die gerade noch steht, löst das Problem X auf adäquate Weise und ist zudem in Sachen Kosten und Ressourcen so effizient wie möglich.

Sprachingenieure

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Beim Ingenieurswesen geht es nicht immer um physische Objekte, Probleme oder Strukturen.

Software-Ingenieure sind zum Beispiel eine Teilgruppe unter den Programmierern, welche die gleichen, oben genannten Prinzipien auf die digitale Welt anwenden (allerdings sind nicht alle Programmierer auch Software-Ingenieure).

Das Geschäftsmodell für Englischschulen ist alt und unserer Meinung nach längst überholt. Die Grundidee hinter Detroit Technical English ist, diese Prinzipien in Bezug auf das Unterrichten von technischem Englisch als Fremdsprache anzuwenden.

Und wie das?

Nun ja, das lässt sich mit der gleichen Gliederung wie oben gut erklären:

Problem X – Das Unterrichten einer komplexen Sprache für komplexe Zwecke

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Wie ich früher bereits erwähnte, ist Englisch an sich schon eine ziemlich verrückte Sprache, welche zu meistern mit der Zeit unverhältnismäßig schwieriger wird.

Das Problem hier besteht darin den Schülern nicht nur die Besonderheiten unserer verrückten Sprache beizubringen, sondern ihnen auch zu zeigen, wie sie sie zur Kommunikation von komplexen technischen Informationen verwenden können, die sich zum Beispiel an Nicht-Muttersprachler oder Geschäftsleute richtet, die über keine technischen Kenntnisse verfügen.

Ressource A - Zeit

Es ist überaus wichtig, dass unsere Schüler schnell Fortschritte machen.

Wenn sie Unterricht nehmen, ist fest davon auszugehen, dass sie bereits in einer Position arbeiten, die technisches Englisch erfordert.

Um also das Risiko für kostspielige Fehler und teure Produktivitätseinbußen zu verringern, müssen die Schüler jenes technische Englisch, welches sie für die Arbeit benötigen, so schnell wie möglich lernen zu meistern.

Ressource B – Kosten

Obwohl es signifikante Unterschiede bei der Qualität und dem Lernerfolg gibt, so muss unser Englischunterricht in Sachen Kosten mit anderen Englischschulen, die auch Unterricht für technisches Englisch anbieten, konkurrieren können...

...selbst wenn dort der Lehrer für “technisches“ Englisch nur ein gebildeter Kindergärtner mit einem Fachwörterbuch ist.

Außerdem ist es kein Geheimnis, dass es in Deutschland an Ingenieuren und technischen Arbeitskräften mangelt.

Aus diesem Grund muss die Arbeit als Lehrer für Detroit Technical English attraktiv genug sein, damit diese nicht “die Seite wechseln“ und sich einfach eine Anstellung in ihrem technischen Bereich suchen.

Ressource C – Stress

Lieber kein Stress...

Bei der Arbeit als Ingenieur hat das Produzieren von Ergebnissen höchste Priorität – aber klar, wenn das so einfach wäre, würde es jeder tun.

Ingenieure, die auf Projektbasis arbeiten, kämpfen ständig gegen unvorhergesehene Bedingungen, sowie Rückschläge bei Zeitplänen und dem Budget.

Ingenieure in der Produktion müssen ihre Fließbänder am Laufen halten; mit der Gewissheit im Nacken wie kostspielig eine Sekunde Produktionsstopp sein kann.

Deswegen müssen wir beim Unterricht für technisches Englisch immer den Faktor Stress im Auge behalten. Die Stunden und Informationen müssen eingängig sein und, ich wage es zu sagen, mit Spaß gestaltet werden, sodass für unsere Kursteilnehmer nicht noch mehr Stress hinzukommt als schon bei der Arbeit entsteht (sondern eher dagegenwirken).

Lösung: Die Detroit Technical English Vorgehensweise

Wie oben bereits erwähnt, wurde Detroit Technical English gegründet, um dem alten Geschäftsmodell neues Leben einzuhauchen und etwas zu tun, das zuvor noch niemand getan hat, soweit wir das beurteilen können:

Englisch für Ingenieure, von Ingenieuren.

VORSPRUNG DURCH SPRACHE: der DTE Newsletter

Kein Spam. Keine Werbungen. Kein Bullshit.

Die Lehrer

Die meisten anderen Englischschulen halten sich an das gleiche Modell, und zwar kostengünstigste, austauschbare Lehrer für ihren Unterricht einzustellen. Die Lehrer bei DTE werden sorgfältig nach ihrer technischen Expertise, ihren Lehrmethoden und ihrer Erfahrung ausgewählt.

Unsere Lehrer sind weder leicht ersetzbar (es gibt nur wenige, die den Anforderungen entsprechen), noch austauschbar; wir alle haben unser Spezialgebiet, aber niemand wagt sich in den Bereich des anderen.

Zum Beispiel wird ein IT-Spezialist nicht für den Unterricht für technisches Englisch im Bereich Architektur eingesetzt, oder umgekehrt.

Die extrem guten Qualifikationen der Lehrer und eine konkrete Spezialisierung stellen sicher, dass diese immer genau verstehen, was ein Schüler in seinem Beruf macht. Dadurch sind sie in die Lage Unterricht für technisches Englisch zu geben, der direkt darauf abzielt.

Das sichert ein schnelles Lernen der Schüler und moderne Lehrmethoden (z.B. Multimedia) sorgen dafür, dass der Unterricht nie langweilig ist (A, C).

Das Geschäft

Im Geschäft mit Englischunterricht versuchen die Schulen oft sich gegenseitig auszustechen. Jede Schule will den besten Unterrichtsraum in der schönsten Lage und die größte Werbung in der geschäftigsten S-Bahn-Station.

Aber die Kosten für Räumlichkeiten an der Alster und die Unterhaltung von riesigen Marketing- und Verkaufsabteilungen müssen irgendwo abgewälzt werden – und zwar auf die Kunden.

Wir unterrichten den Großteil unserer Schüler jedoch direkt am Arbeitsplatz und sind erst kürzlich Partnerschaften mit ortsansässigen Firmen in Hamburg eingegangen, um Unterrichtsräume für Privatpersonen zu bieten.

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Anstelle von großen, protzigen Werbeplakaten sorgen Empfehlungen von ehemaligen und aktuellen Schülern für ein beständiges Nachrücken neuer Schüler und Kunden.

Um unseren Unterricht konkurrenzfähig zu halten und gleichzeitig attraktiv für Lehrer mit technischen Qualifikationen zu bleiben, haben wir unsere Geschäftsvorgänge für einen möglichst effizienten Ablauf optimiert.

Zum Beispiel wurde die Notwendigkeit für Büroräumlichkeiten und Personal durch Technologie und Automatisierung eliminiert. Unsere Smartphones sorgen dafür, dass wir unser Büro immer bei uns haben.

Mit anderen Worten:

Durch den Fokus auf Lernerfolge anstatt auf unser Image und durch die Verwendung von Technologie, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, können wir den effektivsten Unterricht für technisches Englisch zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten, welcher von Lehrern gehalten wird, deren Qualifikationen der Konkurrenz haushoch überlegen sind (A, B).

Der Unterricht

Der Unterricht war stets so amüsant, dass die Zeit im Nu verflog! Auf diesen Kurs habe ich mich immer gefreut.Janet Hirsch, HAW-Hamburg Doktorandin

Um Englisch als Ingenieur oder mit einem technischen Beruf zu unterrichten, muss man diesen Beruf lieben. Sonst würde man, nun ja, als Ingenieur arbeiten.

Ein Prinzip bewahrheitet sich immer, egal was man unterrichtet:

Wenn es für den Lehrer langweilig ist, ist es auch für die Schüler langweilig.

Wir können unsere Talente als Ingenieure beim Unterrichten von technischem Englisch einsetzen und im Gegenzug lernen wir eine Menge über die Systeme, Projekte und Produkte, mit denen unsere Schüler tagtäglich arbeiten.

Anders als die meisten anderen Sprachschulen halten wir bei Detroit Technical English nicht viel von Lehr- oder Kursplänen.

Jede einzelne Stunde wird dynamisch und im Einklang mit den Bedürfnissen der Schüler geplant.

Und weil wir alle mehr oder weniger Technikfreaks sind, beinhalten unsere Unterrichtsstunden eine Fülle von Präsentationsmethoden und interaktiven Aktivitäten.

Vom Videospiel bis hin zu Rollenspielen; wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, um Unterrichtsstunden zu bieten, die nicht nur höchst effektiv, sondern auch überaus unterhaltsam sind (A, C).

Abschluss

Beim Ingenieurswesen geht es darum Probleme zu lösen und Grenzen auszudehnen, um die effektivsten Resultate zu erzielen. Bei Detroit Technical English ist genau das unser Ziel.

Wenn es also um das Unterrichten von technischem Englisch geht, kann man getrost sagen:

„Jeder kann Englisch unterrichten. Aber man braucht einen Ingenieur, um technisches Englisch zu unterrichten.“

Von Marvin Kobold aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

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